|
 |
6.
Januar 2010
 |
Zahlen, Daten und Fakten
 |
|
Wie angekündigt nun für Analytiker und
alle die wissen, dass man mit Statistik alles und nichts sagen
kann, unsere Reise in Daten, Zahlen und Fakten. |
 |
Am 10.05.2004 haben wir in Lübeck die Leinen
los geworfen. Am 16.10.2009 sind wir zu unserem Liegeplatz zurückgekehrt.
Damit waren wir insgesamt 1984 Tage unterwegs. 262 Tage davon
haben wir bei unseren 6 längsten Ozean Passagen, über
5 verschiedene Meere, auf hoher See verbracht. Die übrigen
1722 Tage haben wir in Küstennähe gesegelt und auf diversen
Inlandreisen 37 verschiedene Länder besucht. |
 |
Breakpoint hat bei dieser Reise ca. 42200 nautische
Meilen in ihrem Kielwasser gelassen. Die herausragenden Ozean Passagen
nach Länge geordnet waren:
Langkawi (Malaysia) - Solomon Atoll, Chagos (British Indian Ocean Territory) = 2180 nm
Santa Lucia, Kapverden - Salvador de Bahia, Brasilien = 1908 nm
Saldanha Bay, Südafrika - St.Helena, United Kingdom = 1815 nm
Isla Juan Fernandez, Chile (Robinson Insel) - Isla de Pasqua, Chile (Osterinsel, RapaNui) = 1738 nm
Yap, Föderation Mikronesischer Staaten - Hong Kong (S.A.R. China) = 1700 nm
Ascencion, United Kingdom - Santiago, Kapverden = 1612 nm
Osterinsel, Chile - Mangareva, Gambier Inseln, (Französisch Polynesien) = 1576 nm
Mindelo, Kapverden - Horta, Azoren (Portugal) = 1400 nm
Horta, Azoren - Falmouth, United Kingdom = 1300 nm |
 |
Nicht auf hoher See, aber völlig abseits
der Zivilisation und jeglicher Versorgung haben wir für ca.
4 Monate und 2150 nm in den Patagonischen Kanälen, der Magellan-Straße
und den Gewässern rund um Tierra del Fuego operiert. |
 |
Nicht unerwähnt soll hier auch unsere Nordsee-Überquerung
von Tyboron nach Schottland bleiben (491 nm). Die Nordsee werden
wir immer, wie Berufsschiff-Kapitäne weltweit, mit dem größten
Respekt in Erinnerung behalten. |
 |
Im Verlauf unserer Reise haben wir 4 x den Äquator überquert.
Das Kap Hoorn in Südamerika und das Kap der Stürme (Cape
Agulhas) am südlichsten
Punkt des afrikanischen Kontinents gerundet. Unseren Motor mussten
wir für
ca. 4000 h einsetzen. Bei einem durchschnittlichen Verbrauch
von 3,2 l/h Diesel (einschließlich Heizung), haben wir uns
also mit 12800 Litern an Klimawandel und Verbrauch fossiler Brennstoffe
beteiligt. |
 |
|

|
 |
11.
Dezember 2009
 |
Anerkennung und Ehrungen
 |
|
Ist doch unsere größte Belohnung, dass wir von unserer
Reise gesund, um viele schöne Erlebnisse und Erfahrungen
reicher und mit Breakpoint in gutem Zustand zurückgekehrt
sind, haben wir uns doch sehr über die Anerkennung unserer
hochseeseglerischen Leistungen durch die wohl kompetentesten Zusammenschlüsse
von Langfahrtseglern in Deutschland gefreut. |
 |
Die Segelkameradschaft "Das Wappen von Bremen" e.V.
hat uns mit dem "Silbernen Globus" 2009 ausgezeichnet.
Dieser Preis wird unabhängig von Vereinszugehörigkeit,
an die Crew von Schiffen vergeben, die eine besondere hochseeseglerische
Leistung, auf einer Reise von A nach B, abseits der üblichen
Routen, unter schwierigen Bedingungen, sicher gemeistert haben.
In diesem Jahr wurde der Streckenabschnitt unserer Reise von der
mikronesischen Insel Yap, im Pazifik, um die Nordspitze der Insel
Luzon, ins südchinesische Meer bis nach Hong Kong gewürdigt.
Dieser Hochseeschlag von ca. 1700 nautischen Meilen wurde von uns
in 12 Seetagen bewältigt, in denen wir mit rauen Wetterverhältnissen
kämpfen mussten. |
 |
 |
Mit freundlicher Genehmigung Copyright Klaus Hering, Bremen |
|
 |
Zwei weitere Ehrungen durften wir von Trans Ocean
e.V. entgegennehmen. Hier zunächst den Trans Ocean Weltumsegler
Preis, den man als Mitglied dieses Vereins erhält, wenn man
eine Weltumseglung erfolgreich abgeschlossen hat. Die statistischen
Details unserer Reise werden wir noch gesondert in einer Zusammenstellung
an dieser Stelle veröffentlichen. |
 |
|
 |
Darüber hinaus wurde uns die Trans Ocean
Medaille für eine herausragende Reise, abseits der üblichen
Routen verliehen. Damit verbunden dürfen wir nun den Trans
Ocean Blauwasser-Langwimpel auf Schiffen führen, bei denen
wir an Bord sind. |
 |
 |
Mit freundlicher Genehmigung Copyright Thomas Sassen, Cuxhaven |
|
 |
Wir möchten uns auch an dieser Stelle nochmals
bei allen an der Preis Vergabe Beteiligten auf das herzlichste bedanken
und hoffen uns in der Langfahrt-Segler-Gemeinschaft dieser Ehrungen
stets als würdig zu erweisen. |
 |
|

|
 |
Bericht
vom 9. November 2009
 |
Letzter Abschnitt unserer Weltumseglung: Falmouth-Travemünde
 |
|
Für viele ein respektabler und ambitionierter Urlaubs-Törn,
für Breakpoint und seine Crew der letzte Schlag zurück
nach Hause. Das war unsere Reise vom englischen Falmouth in Cornwall
nach Lübeck zu unserem alten Liegeplatz in der Trave. Das
Jahr war bereits weit fortgeschritten, die Segelsaison 2009 fast
zu Ende. Doch wir hatten unerwartetes Glück mit dem Wetter. Über
Südengland und dem englischen Kanal hatte sich ein großes,
stabiles Hochdruckgebiet ausgebreitet. |
 |
 |
English Countryside |
|
 |
Der westliche Teil des englischen Kanals, etwa
bis Brighton, bietet zahlreiche interessante Möglichkeiten
für Stopps. Die verschiedenen Häfen, Marinas und Ankerplätze
liegen bequeme Tagesschläge voneinander entfernt und die Gezeitenströme
machen ein Segeln ohne Stopps auch wenig sinnvoll. Die Isle
of Wight, der Solent mit seinem Seglermagnet Cowes, die gastfreundlichen
englischen Segler und ihre traditionellen Clubs gestalteten
für uns diesen letzten Abschnitt unserer Reise einmal mehr besonders
angenehm. |
 |
 |
Westeingang des Solent |
|
 |
 |
Royal Yacht Squadron Cowes |
|
 |
Beeindruckt hat uns auch die professionelle Überwachung,
Unterstützung und ggf. Hilfeleistung der englischen Coastgard.
Diese hat nach unserer Meinung ein Niveau, an dem sich andere europäische
Länder ein Beispiel nehmen können. Ankerplätze vor
Salcombe, im Solent, Weymouth Harbour, Cowes, Newport, Medina
River, Chichester Harbour und die Brighton Marina waren unsere
Stationen. Leser, die es für eigene Routenplanung ganz genau
wissen wollen, finden alle GPS-Positionen im Archiv unser
Positionsreporte. |
 |
 |
Twinkiel erschließt Reviere |
|
 |
Östlich von Brighton bietet die englische
Südküste zwar beeindruckende weiße Cliffs, aber
wenige Möglichkeiten für Yachten zum Landfall. Wir segelten
ohne Stopps bis Dover, wo wir den englischen Kanal und sein Verkehrstrennungsgebiet
an der schmalsten Stelle überquerten. Dieser Abschnitt fiel
in die Dunkelheit. Viele Geschichten hatten wir gehört. Für
uns war dieser Abschnitt ein "cake walk" wie die Engländer
sagen würden. Mit Radar, AIS und konzentrierter "eyeball
navigation" wunderten wir uns nur, ob der geringe Schiffsverkehr
auf die Wirtschaftskrise zurückzuführen ist. Der Hafen
von Calais war uns von einer früheren Reise bekannt, aber die
Tide lief für uns günstig, daher segelten wir weiter und
machten das belgische Nieuwpoort zu unserem ersten Landfall auf
dem europäischen Festland. Wetter und Gezeiten erlaubten nur
eine kurze Übernachtung, dann ging es weiter an Hoek Van Holland
(Europoort) vorbei nach Ijmuiden. Begrüßt wurden wir
dort von unserem Freund Peter, der sich vom Bodensee auf den Weg
gemacht hatte und damit der Erste war, der uns willkommen hieß.
Wolfgang wollte uns mit seinem Besuch überraschen, hat uns
dort aber leider verpasst. Die Marina fanden wir auch etwas überteuert.
So fuhren wir den Nordsee-Kanal ein Stückchen hinauf um unseren
Besuch in einem kleinen, gemütlichen Hafen eines Segelclubs
zu genießen. |
 |
Von dort ging es dann über Den Helder endgültig
in deutsche Hoheitsgewässer. Unser erster Hafen in Deutschland
natürlich Cuxhaven. Mit der Marina der deutschen Hochsee- u.
Weltumsegler von Trans Ocean. Eine Woche durften wir diese moderne
Marina auf Rechnung unseres Vereins benutzen. Vielen Dank an den
netten Hafenmeister Holger Morgenroth und die Vereinssekretärin
Rita Eichardt, die uns in Abwesenheit von Sonnhild Sallmann, die
gerade in Urlaub war, auf das Herzlichste begrüßten. |
 |
 |
Kugelbake singnalisiert Zuhause |
|
 |
Da wir ja eine Woche Zeit hatten, trafen nun nach und nach viele
unserer Freunde ein, um Schiff und Crew willkommen zu heißen.
Hier hat uns auch Wolfgang schließlich eingeholt. Auch Andreas
Hülsenberg von Trans Ocean verbrachte fast einen ganzen Tag
bei uns an Bord. Ebenso wie Sonnhild, die inzwischen aus ihrem Urlaub
zurückgekehrt war. Wir bedanken uns für die leckere Cuxhavener
Eistorte! |
 |
 |
Wolfgang hat uns erwischt |
|
 |
 |
Erste Sturmflut Cuxhaven 2009 |
|
 |
Die Zeit verging wie im Fluge und schon hieß es
wieder Leinen los Richtung Nord-Ostsee-Kanal und in unser
ursprüngliches Heimatrevier, die Ostsee. Im Großenbroder
Binnensee versteckten wir uns mal wieder vor ungemütlichem Wetter.
Dafür entdeckten wir mit der Klemens-Werft einen guten Platz um
unser beschädigtes Rigg endlich zu legen. |
 |
 |
Mastlegen bei der Klemens Werft |
|
 |
Familie und Freunde kamen
uns besuchen. Besonders haben wir uns über den Besuch von Ulla und
Walter gefreut, waren es doch diese beiden, die uns vor mehr als
5 Jahren und 6 Monaten als letzte in Travemünde verabschiedet
hatten. |
 |
 |
Die Familie begrüsst uns in Großenbrode |
|
 |
 |
Ulla und Walter |
|
 |
Ohne Mast mussten wir nun das letzte Stück
der Strecke bis zu unserem Liegeplatz in der Trave bei Lübeck
zurücklegen. Inzwischen steht Breakpoint sicher an Land, während
wir wieder unsere Wohnung in Hamburg bezogen haben. |
 |
 |
Sicher an Land in Lübeck |
|
 |
Unsere
Reise ist beendet, nicht aber unser Leben als Langfahrtsegler. Schon
in Kürze wird diese Website überarbeitet und ergänzt.
Unser Wunsch ist es mit all unseren Freunden auf der ganzen
Welt in Kontakt zu bleiben. Sicher eine große Aufgabe, besonders
weil ständig Neue an der Thematik Interessierte hinzukommen. Über
euer Feedback, für Fragen oder einfach zum kennenlernen meldet
euch bei Tatjana und Tom. Wir freuen uns auf euch! |
 |
|

|
 |
Bericht
vom 4. September 2009
 |
Breakpoint trifft im Nord Atlantik auf Ex-Hurrikan Bill
 |
|
Der letzte Abschnitt unserer Reise von Cape Town nach Falmouth
in Cornwall stellte Breakpoint und seine Crew nochmal vor eine
schwierige Aufgabe. Im nördlichen Spätsommer ziehen
bereits häufig starke Tiefdruckgebiete über den Nordatlantik.
Als wir von Horta starten wollten, zog zusätzlich auch
noch der Ex-Hurrikan "Bill" seine Bahn von Neufundland
Richtung Osten nach Europa. Wir verschoben unsere geplante
Abreise um 48 h. |
 |
Die prognostizierte Zugrichtung verlief deutlich
nördlich unserer Route. Im östlichen Atlantik gibt es
für "gealterte" Hurrikan nur noch relativ ungenaue
Prognosen. Wir erwarteten, dass dieser inzwischen zum Tropical Storm
abgeschwächte Hurrikan, wesentlich schneller ziehen würde.
Wir hatten uns getäuscht. Ein starkes Nordmeertief mit einem
Kerndruck von 980 hPa vereinigte sich mit Bill und beeinflußte
seine Zugrichtung nach Süden. Etwa 780 nm von Falmouth entfernt
trafen uns die Ausläufer dieser Wetterentwicklung. Windstärken
bis zu 42 kn und Wellenhöhen bis 5 m machten uns das Leben
schwer. Dank der ausführlichen Wetterinformationen durch Klaus,
DJ3CD und unserer Amateurfunkfreunde von Intermar traf uns diese
Situation nicht unvorbereitet. Breakpoint war für schweres
Wetter vorbereitet. Die Windrichtung war im Gegensatz zu anderen
Stürmen die wir abwettern mussten, mit westlichen Winden günstig.
Wir liefen mit 6 kn unter gereffter Fock auf unserer Kurslinie.
|
 |
Plötzlich gab es einen Knall als wenn eine
Welle direkt an der Bordwand bricht. Leider war die Ursache für
dieses Geräusch nicht von derart harmloser Natur. Die Fock
fing heftig an zu schlagen und wir mussten feststellen, dass das
Stag an seiner oberen Masthalterung gebrochen war. Sofort zwängten
wir uns aus dem sicheren Deckssalon durch unser Sturmschott im Niedergang
ins Cockpit. Es gelang uns das Segel aus dem Cockpit heraus einzurollen.
Das nicht die gesamte Rollanlage verloren ging hatten wir ausschließlich
dem 12 mm Fockfall mit 6 mm Drahtvorlauf zu verdanken. Zusätzlich
zu unseren 2 Cutter-Stagen und dem Baby-Stag haben wir für
die hohen Breiten noch ein drittes Vorstag für eine Sturmfock
geriggt. Würde dies reichen um den Mast zu halten? Wird der
Sturm noch weiter zunehmen? Wir verbrachten bange Stunden bis der
Sturm etwas abgenommen hatte. Die Rollanlage schwang wie wild hin
und her. Als die Bedingungen sich weiter verbesserten und wir uns
wieder auf das Vordeck trauten, ergriffen wir folgende Massnahmen
um den Mast zu stabilisieren. Wir wussten, dass in den nächsten
Tagen weiteres schweres Wetter auf uns zukommen würde. Wir
umwickelten die defekte Rollanlage mit unserem Spinnaker-Fall sowie
dem Toppnant und setzten diese kräftig durch. Dies stabilisierte
das Pendeln der Rollanlage und wir hofften, sollte das Fall doch
noch brechen, die Anlage damit sichern zu können. |
 |
|
 |
|
 |
Für solche extremen Situationen haben wir
zusätzlich zu unseren zwei Achterstagen noch zwei "fliegende",
wegnehmbare Backstagen. Diese wurden schon oft als übertrieben
belächelt . Jetzt war ihre Stunde
gekommen. Um sie jedoch nach vorn setzen zu können, musste
ich in den Mast und die Fallenabweiser, die zwischen unseren
Oberwanten und den Maststufen verlaufen, kappen. Eine Abwägung
der Risiken. Den Mast nicht auf diese Weise zusätzlich zu stabilisieren
hätte unter Umständen fatale Folgen heraufbeschwören
können. Manchmal muss man halt etwas riskieren. Außerdem
war ich noch nie der Typ, der etwas mehr Adrenalin im Blut
gescheut hat. Die Stagen konnten erfolgreich geriggt werden.
Danach mussten wir die restlichen 700 nm unter Großsegel im
3. Reff und Motor bewältigen. |
 |
|
 |
Wie so häufig kommt ein Problem selten allein.
Durch das heftige rollen in der rauen See ausgelöst setzten
sich unsere Dieselfilter viel zu schnell mit Schmutz und Wasser
zu. Wir konstruierten eine Umleitung unseres Dieselrücklaufs
in unseren Tagestank und konnten so eine störungsfreie Funktion
des Motors in der Ansteuerung der Küste sicherstellen. |
 |
|
 |
Nach
dem überstehen weiterer Frontensysteme mit Starkwind und starkem
Seegang erreichten wir mit stehendem Mast, störungsfrei laufendem
Motor, übermüdet und um einige Erfahrungen reicher sicher
Falmouth in Süd-England. |
 |
|
 |
|
 |
Wir möchten uns an dieser Stelle ausdrücklich
und von ganzem Herzen bei den Amateurfunkern auf der 14313 kHz bedanken
die uns mit Rat und moralischer Unterstützung durch diese gespannten
Stunden geholfen haben. Wir wollen hier nicht alle persönlich
aufzählen, aber Ihr wisst wer ihr seid und wir werden Eure
Hilfe nicht vergessen. Wir hoffen auf diese Weise eines Tages etwas
von unseren Erfahrungen an andere Maritime Mobiles weitergeben zu
können. |
 |
Weitere 1000 nm liegen noch bis zu unserem Liegeplatz
in der Trave vor uns. Wir werden weiter berichten. |
 |
|

|
 |
Bericht
vom 15. August 2009
 |
Hoch am Wind von den Kapverden auf die Azoren
 |
|
Von Mindelo auf den Kapverden bis Horta auf den Azoren, sind
es ca. 1400 nautische Meilen. Nicht die Distanz, sondern die
vorherrschende Windrichtung dieses Abschnitts unserer "Middel
Passage" des Atlantik, stellten eine navigatorische Herausforderung
dar. Die Route wird vom NE-Passat der nördlichen Hemisphäre
beherrscht. Bleibt man auf dem Längengrad der Azoren bei
28°37´W muss man sogar mit NNE bis reinen N-Winden
kalkulieren. Als schwere Langfahrtyacht mit asymetrischen Twinkielen
unseres Reinke- Risse´s trauten wir unserer Breakpoint
keine guten Segelleistungen hoch am Wind zu. Inzwischen haben
wir alle diese oft gehörten Vorurteile über Bord
geworfen. Die Zahlen sprechen für sich. Wir benötigten
für die Reise 12 Tage mit nur 86 Motorstunden zum Laden
der Batterien und wegen Flauten. Dem 30. Längengrad mussten
wir uns an keiner Stelle der Reise annähern oder gar überschreiten.
So konnten wir eine nahezu gerade, optimale Kurslinie halten.
Wir waren selbst ehrlich von dieser Performance unserer Breakpoint überrascht.
Trotzdem bleibt das Segeln hoch am Wind nicht unsere liebste
Beschäftigung. |
 |
Auf diesem Abschnitt haben uns Klaus, DJ3CD, und
unsere Amateurfunkfreunde von Intermar besonders intensiv betreut.
Vielen Dank dafür an Euch und für die aufmunternden QSO´s. |
 |
Als besonderes Highlight auf dieser Reise bleibt
noch der Fang eines 1,40 m langen und ca. 8 Kg schweren Segelfisches
oder Wahoo zu erwähnen. Er stellte eine solche Delikatesse
für uns dar, dass wir dadurch für die Unbequemlichkeiten
dieser Reise entschädigt wurden. |
 |
|
 |
Nun sind wir entgültig zurück in Europa.
Dies heißt für uns auch, uns wieder an europäische
Preise gewöhnen zu müssen. Allerdings bietet die Marina
hier in Horta für harte Euros auch erstklassige Leistungen
für die Yachten, die hier festmachen. Von der Marina in Mindelo,
die von uns noch höhere Liegegelder fordern wollte, selbstverständlich
in Euro, anstelle der lokalen Escudos der Kapverden, kann man dies
leider nicht sagen. |
 |
|
 |
 |
Hungrige Langfahrtsegler wurden mit frischem Brot empfangen |
|
 |
Somit genießen wir nun das schöne Wetter
und die Landschaft hier auf den Azoren, bevor wir zu unserem letzten
Hochseeschlag nach Falmouth in Süd-England starten. Dort werden
wir uns dann schweren Herzens auch wieder an nordeuropäisches
Wetter gewöhnen müssen. |
 |
Wie Tradition hier in Horta, haben auch wir ein
Gemälde auf den Kaimauern des Hafens hinterlassen. |
 |
|
 |
|
 |
Unsere Reise nähert sich ihrem Ende. Trotzdem
bleibt diese Web-Präsenz weiterhin aktuell mit weiteren Berichten
und Überarbeitung der bisherigen Artikel. Es lohnt sich also
immer mal wieder vorbei zu schauen ;-)) |
 |
|

|
 |
Bericht
vom 21. Juli 2009
 |
Unsere "middel passage" des Atlantik von Cape Town nach Europa
 |
|
Der südliche Sommer am Kap der Guten Hoffnung geht zu Ende.
Wir sind mal wieder spät dran. Zwei Wochen müssen wir
wegen der ersten Winterstürme aus dem Southern Ocean auf
ein Wetter-Fenster warten. Das Cape of Storms macht seinem Namen
Ehre. Die letzten Ausläufer eines Tiefs erwischen uns trotzdem
und zwingen uns Schutz in Saldana Bay zu suchen. Noch einmal
treffen wir einige südafrikanische Freunde, die uns dort
von Cape Town aus besuchen kommen. Nicht nur uns fällt der
Abschied schwer. |
 |
|
 |
Die See ist noch sehr rau, als wir dann endgültig
Richtung Norden starten. Um dem Einfluß der Tiefs zu entgehen
steuern wir zunächst einen Kurs parallel zu Küste. Wir haben nach
dem langen Landaufenthalt noch nicht die richtigen "Seebeine"
und überlegen weitere Stops in Lüderitz oder Walvis Bay. Der
"Skelettküste" Namibias wollen wir uns nicht ohne Not
annähern. Die zahlreichen Wracks, die ihr den Namen gaben, zeugen
von ihrer Gefährlichkeit. Der eisige Benguela Strom aus der Antarktis
trifft dort auf eine der heißesten Wüsten der Erde, die Namib.
Weit vorgelagerte Untiefen, starke Strömungen und vor allem schlechte
bis gar keine Sicht treten auf. Schon 1987 als ich mit einem VW Bus entlang
dieser Küste fuhr, beeindruckte mich das Entstehen des See-Nebels
aus dem Nichts, wenn die so unterschiedlichen Luftmassen zusammen
stoßen. |
 |
Als der Wind zu unseren Gunsten von SW auf SE
dreht fällt die Entscheidung den Kurs auf St. Helena zu setzen.
Von nun an haben wir eine schnelle und angenehme Passage bis zu
unserem Ankerplatz in der James Bay vor der gleichnamigen größten
Ansiedlung auf St. Helena. Die Insel ist nicht nur ein natürlicher
Sicherheits- und Versorgungs-Stop auf dieser Route, sondern in jedem
Fall einen Besuch wert. Bisher noch ohne Flughafen, erfüllt
sie sogar unseren Wunsch die entlegensten Orte unseres Planeten
zu besuchen, die man am Besten oder ausschließlich mit einem
Schiff wie Breakpoint erreichen kann. Es gibt einen kostenpflichtigen
aber bequemen Wassertaxi-Service. Um die Insel und Ihre interessanten
Geschichten kennen zu lernen mieteten wir ein Auto inklusive ortskundigem
und historisch bewanderten Fahrer. So erfuhren wir alles, nicht
nur über die letzten Jahre Napoleons, sondern auch wie das
Leben auf diesem entlegenen Außenposten Britanniens verläuft. |
 |
 |
James Town St. Helena |
|
 |
 |
St.Helena Hinterland |
|
 |
Zum United Kingdom gehört auch unser nächster
Ankerplatz in der Mitte des Südatlantik - Ascencion Island.
Früher eine abweisende Militär Basis, erlebten wir die
Menschen dort als freundlich und hilfsbereit. Trotzdem sollte man
Ascension lediglich als emergency stop sehen. Umfangreichere
Versorgungsmöglichkeiten darf man nicht erwarten. Der erkrankte
Eigner des amerikanischen Katamaran Semper Fi konnte jedoch ohne
Schwierigkeiten als "medivac" in die USA ausgeflogen werden. |
 |
Geschmäcker sind verschieden. Während
Tatjana den Meeresschildkröten beim Brutgeschäft zuschauen
konnte, beeindruckten mich die Antennen. Installationen,
mit der zweifellos ohne Mühe jeder Ort auf dem Planeten und
im Weltraum erreicht werden kann. Gut für uns, das wir mit
den im Vergleich sehr bescheidenen Kommunikationseinrichtungen
an Bord von Breakpoint unsere Freunde von INTERMAR über Kurzwelle
und alle anderen über
Sat-Phone erreichen können. |
 |
 |
Antennenwald |
|
 |
Schon auf dem nächsten Streckenabschnitt
zu den Kapverden zeigte sich, wie wichtig diese Einrichtungen im
Notfall werden können. Keine große Ozean-Passage ohne
zumindest kleinere technische Probleme. Dieses Mal traf es eine
unserer zwei Lichtmaschinen, die unsere Stromversorgung und damit
schließlich auch alle anderen technischen Systeme versorgen.
Eine Reparatur mit Bordmitteln war in diesem Fall nicht möglich.
Deshalb sind solche wichtigen Geräte bei uns an Bord durch
ein zweites, zum Teil sogar dreifach vorhandenes Reservesystem abgesichert.
Wir konnten ohne Stress Praia auf Santiago, im Archipel der Kapverden
anlaufen. |
 |
Formal haben wir mit dem Kreuzen unserer Kurslinie, hier
vor der Insel Sao Nicolau, unsere 2004 in Travemünde begonnene
Weltumseglung vollendet. Von Zuhause sind wir jedoch noch weit entfernt.
Zur Zeit ankern wir in Mindelo auf der Insel Sao Vicente. Wir warten
auf günstige Wetterbedingungen für den nächsten Abschnitt
unserer Reise, der uns auf die Azoren führen wird. Wie üblich
werden wir an dieser Stelle aktuell über unsere Fahrt berichten. |
 |
|

|
 |
Bericht
vom 15. Mai 2009
 |
Unsere südafrikanischen Freunde bereiten uns eine großartige Zeit in der Cape Province
 |
|
Eine große Aufgabe liegt vor Breakpoint
und ihrer Crew. Der Atlantische Ozean in seiner vollen Süd-Nord
Ausdehnung liegt vor uns. Nur wenige Notfallstopps gibt es auf
der Route Cape Town - Azoren. Wir haben uns auf mindestens 50
Seetage vorbereitet. Vor so einem Schlag ist ein bisschen Entspannung
und Spaß erlaubt, ja notwendig. Kaum ein Ort, der für
uns zu diesem Zweck besser geeignet ist als Cape Town und die
Cape Province Südafrikas. Nicht nur die atemberaubenden Landschaften,
Nationalparks und Küsten zweier Ozeane faszinieren uns. Es
ist die Gastfreundschaft und Inspiration unserer alten und neuen
Freunde, die wir in diesem wilden und großartigen Land gefunden
haben. Das Wetter lässt selbst jetzt im Herbst einen Fitness
orientierten Outdoor-Lifestyle zu. Joggen, Hiken, Surfen, Biken
und natürlich Segeln, um nur einige wenige der Möglichkeiten,
die sich aktiven Menschen hier bieten, zu nennen. Zahlreiche Restaurants
bieten eine frische, leichte und gesunde Küche, verbunden
mit erstklassigem Service und zu für europäische Verhältnisse
günstigen Preisen. |
 |
|
 |
|
 |
|
 |
Für Yachten im Transit scheint der Royal Cape Yacht Club die
erste Adresse zu sein. Für uns wohl der erste britisch-königliche
Yacht Club entlang unserer Route, dem wir nicht unsere Aufwartung
machen. Direkt im geschäftigen Hafen von Cape Town gelegen
leidet der Club an akutem Liegeplatzmangel. Für die kommerzielle
Schifffahrt hat die Hafenverwaltung kürzlich 200 Liegeplätze
vom Sportschifffahrtsbereich zurückgefordert. Aufgrund dieser
gespannten Situation sah sich der Club wohl auch gezwungen relativ
hohe Liegeplatzgebühren zu erheben. Auch die Lage direkt im
Hafengebiet ist für Crews, die nicht über Transportmöglichkeiten
verfügen, nicht ideal. Wie in allen großen Hafenstädten
der Welt ist die Gegend auch nicht zum sorglosen zu Fuß gehen
geeignet. So machten wir mit Breakpoint im False Bay Yacht Club
von Simons Town in der False Bay auf der Ostseite der Cape Peninsular
fest. Hier liegt man komfortabel, mit allen Einrichtungen die Langfahrtsegler
brauchen, in Reichweite. Zum Ein- und Ausklarieren fährt man
mit dem Nahverkehrszug, der zwischen Cape Town und den Orten an
der Ostküste der Halbinsel verkehrt. Auch für Ausflüge
z. B. nach Cape Point ist Simons Town ein idealer Ausgangspunkt.
|
 |
Zum Schluss bleibt uns nur noch allen unseren
alten und neuen Freunden zu danken, die für uns alles toll
organisiert haben. Keine Anstrengungen wurden gescheut. Kein Weg
war zu weit. Wir fühlen uns großzügig beschenkt.
Vielen, vielen Dank für alles! Wir hoffen eines Tages ein bisschen
zurückgeben zu dürfen. Love and light to all of you! |
 |
|
 |
|
 |
|

|
 |
Bericht
vom 18. April 2009
 |
Breakpoint vor der Küste und den Kaps Südafrikas
 |
|
30 nm vor der offiziellen Grenze zwischen Mozambique und Südafrika
spüren wir in ein Land der 1. Welt zu kommen. Aus unserem
UKW-Seefunk Gerät ertönt der detaillierte Seewetterbericht
für die vor uns liegenden Streckenabschnitte. Kritisch gleiten
unsere Blicke über die Anzeigen unseres Instrumentensystems.
Entlang dieser Küste sollte der nach Süden setzende
Agulhasstrom unsere Reise deutlich beschleunigen. Bisher haben
wir ihn aber noch nicht gefunden. Vielleicht liegt er jenseits
der 200 m Tiefenlinie? Diese Linie gilt als Grenze für die
in diesem Revier auftretenden "freak waves". Deshalb
halten wir uns dichter unter Land. Hier bietet besonders nachts
auch eine sonst aus Afrika unbekannte aufwendige Befeuerung gute
Orientierung. Nach scheinbar endlosen Flauten und südlichen
Winden haben wir nun günstige Segelbedingungen. Unser 1.
geplanter Port of call in Südafrika ist Richards Bay. Wir
befinden uns bereits in der Ansteuerung, als unsere Geschwindigkeit über
Grund plötzlich von 6 kn auf 11 kn nach oben klettert. Endlich
erleben wir den Agulhasstrom. Wir haben bereits zu viel Zeit verloren
um eine solche Gelegenheit ungenutzt zu lassen. Sicher wundert
sich nun die Port Control, die uns bestimmt schon deutlich auf
ihrem AIS ausgemacht hatte, über unsere Kursänderung.
Mit Rauschefahrt geht es weiter Richtung Durban. |
 |
Das Satellitentelefon klingelt. Es ist unser Freund
Walter aus Deutschland. Er berichtet das alle seine Flüge gebucht
und bestätigt sind. Bald wird er in Durban an Bord kommen,
um uns trotz erheblicher Zugeständnisse an seine persönlichen
Verpflichtungen in Deutschland, um das Kap der Guten Hoffnung
nach Cape Town zu begleiten. Der Versuchung, dem Ruf des Abenteuers
dem wir nun schon 5 Jahre lang folgen, konnte er nicht widerstehen.
|
 |
Offizielle, formale Anmeldung vor der Einfahrt
in den Hafen von Durban, dessen Einfahrt gerade umfangreich erweitert
wird, ist nun wieder obligatorisch. Wir erhalten clearance für
den Kanal. Afrika bleibt jedoch Afrika. Ein Chemie-Tanker kommt
uns auf unserer Seite des Fahrwassers entgegen. Anrufe von uns,
sowie von der Port Control auf Kanal 16 und dem Arbeitskanal bleiben
unbeantwortet. Ein Manöver des letzten Augenblicks wird nötig.
Die Port Control entschuldigt sich bei uns für das rüde
Verhalten des Tankers, der noch nicht mal eine Landesflagge führt.
Wir werden von beiden Yacht Clubs von Durban, dem Point Yacht
Club und dem Royal Natal Yacht Club, freundlich aufgenommen. Der
RNYC spendiert sogar eine Flasche südafrikanischen Sekt. Willkommen
in Durban. Hans-Werner von der Deutschen Seemannsmission kommt
zum Schiff um uns zu begrüßen. Woher weiß er von unserer
Ankunft? AIS macht´s
möglich. Er hat uns über den
fleet finder www.vesseltracker.com aufgespürt. Ein schönes
Gefühl so gastfreundlich empfangen zu werden. Nächste
Begegnung mit unserem Stützpunktleiter von Trans Ocean Hans
Eisenblätter. Wir führen interessante und informative
Gespräche über die aktuelle Situation in Südafrika,
wenige Tage vor den Wahlen. Hans’ schöne Wohnung, mit
"Weitblick" über Durban und sein Schiff dürfen
wir besichtigen. Eine Stadtrundfahrt bekommen wir obendrein. Vielen
Dank dafür an Euch alle. |
 |
 |
Point Yacht Club von Durban |
|
 |
Weiter geht es nach Port Elizabeth (P.E.). Die Wetterfenster
so spät in der Saison sind eng. Ansteuerung des Wellenbrechers
vor dem Hafen bei knappen 40 kn Wind. Dieser kommt zwar aus Ost, also
eine Backstagsbrise. Die Welle jedoch scheint mit 4,5 m von überall
zu kommen und bricht sich spektakulär vor der Einfahrt. Im Hafenbecken
gibt es keine Wellen aber 7 Windstärken machen das Anlegen an
einem unbekannten Steg nicht leichter. Tatjana hat die richtige Idee.
Wir rufen den Yachtclub in P.E. über Mobiltelefon an. Ja, wir
sehen Euch von der Bar. Der Vorsitzende des Clubs kommt sofort mit
mehreren Helfern runter zum Steg, weist uns ein und hilft beim festmachen.
Der Wind heult in den Wanten aber Breakpoint liegt sicher fest. Nun
fragen wir uns nur noch was ist aus dem Einhandsegler Miguel von Mallorca
geworden, der mit seinem 8 m Schiff in Durban zusammen mit uns gestartet
war? |
 |
 |
Algoa Bay YC Port Elizabeth |
|
 |
Am nächsten Morgen lernen wir Heidrun und Dieter,
stellvertretende Trans Ocean Stützpunktleiter und erfahrene Langfahrtsegler
kennen. Großes Hallo als wir auch Miguel, zunächst an einer
Mooring im Hafenbecken, entdecken. Jede Menge Gesprächsstoff.
Walter staunt und Dieter berichtet aus dem Leben der beiden unter Segeln
und von Ihren zwei Weltumsegelungen. Es stellt sich heraus, Dieter
kennt sogar Walters Schiff, welches auf einer Weltumsegelung
in Durban Station machte. Uns wundert nichts mehr. Die Welt der Weltumsegler
ist klein aber weit zugleich. Wer ein sauberes glänzendes Schiff
haben möchte, ist in P.E. an der falschen Adresse. Eine Manganerz-Verladung
und eine undichte Öllagerung dicht an den Stegen verwandeln bei
ungünstiger Windrichtung das Schiff schnell in eine mit schwarzem Staub
überzogene Schute. Unsere Fender konnten wir von dem auf dem Wasser
schwimmenden Öl kaum mehr reinigen und den Geruch beschreibe ich besser nicht.
So berichten wir lieber von den Stärken dieses günstig gelegenen
Stopps an der Südafrikanischen Küste. Die Mitglieder des
Yacht-Clubs sind ausgesprochen freundlich und hilfsbereit. Wir
konnten gar nicht alle Angebote für Lifts zum Einkaufen oder sonstige
Gefälligkeiten annehmen. TO Stützpunktleiter Thomas Wilm half beim
kopieren nautischer Handbücher und Karten, vielen Dank dafür! |
 |
Inzwischen haben wir Knysna erreicht. Die Ansteuerung
und Einfahrt in die Lagune zwischen den dicht zusammenstehenden
Heads gilt nicht umsonst als die schwierigste in ganz Südafrika.
Man braucht optimale Wetter- und Tidenbedingungen sowie eine zuverlässige
Maschine. Das wichtigste ist wohl eine ordentliche Portion Mut.
Belohnt wird man dann, mit dem für uns bisher schönsten Stopover
der Reise an der südafrikanischen Ostküste. |
 |
 |
Ansteuerung Knysna Heads |
|
 |
 |
Knysna Einfahrt bei guten Bedingungen |
|
 |
 |
Lagune von Knysna |
|
 |
 |
Idyllisches Knysna |
|
 |
|

|
 |
Bericht
vom 7. März 2009
 |
Breakpoint erreicht den afrikanischen Kontinent
 |
|
Das Warten auf
ein günstiges Wetter Fenster auf den Seychellen wurde mit
einer angenehmen und schnellen Reise nach Dar es Salaam, Tansania
belohnt. 9 Tage benötigten wir für die 921 nm, wobei
wir nur 20 Motorstunden zum Laden der Batterien loggen konnten.
Nach dem Einklarieren, welches ohne große Probleme vonstatten
ging (45 $ US / Pers. für Visa on arrival), verholten wir
zum Yacht-Club von Dar es Salaam. Hier wurden wir, wie erwartet,
gastfreundlich empfangen. Erinnerungen aus "meinem vorherigen
Leben" wurden wach. Hatten mein Freund Aggy und ich bei unserer
Afrikareise 1987 doch genau hier mit unserem VW-Bus freundliche
Aufnahme gefunden. Dieses Mal war es nun das Mooring-Feld anstelle
des Parkplatzes, wo wir unsere schwimmenden bzw. rollenden Zuhause
sicher wussten. |
 |
Wie schon damals vor 22 Jahren empfanden wir Afrika
als einmalig, faszinierend, exotisch und lehrreich. Es liegt eine
gewisse Tragik über diesem Kontinent und trotzdem unbändige
Hoffnung und Lebensfreude. Exemplarisch hierfür möchte
ich die Gespräche mit Kevin und seiner Familie erwähnen,
welche als weiße Farmer nur mit dem nackten Leben aus ihrer
Heimat Zimbabwe vertrieben wurden und nun als geborene Afrikaner
auf ihrem selbst gebauten Schiff eine Zuflucht und ein neues
Leben gefunden haben. |
 |
 |
Afrikanische Lastendhau |
|
 |
 |
Fischer in Mozambique |
|
 |
 |
Typisch Afrika |
|
 |
 |
Versorgen auf dem Markt |
|
 |
Die in nautischen Belangen erfahreneren Leser unter
Euch hatten mich schon zum Jahreswechsel gefragt, wie wir die vor uns
liegende Strecke in dem uns noch verbleibenden Zeitrahmen bewältigen
wollen. Richtig ist, dass wir in den vergangenen 5 Jahren an all den
wunderschönen Stationen unserer Reise länger geblieben sind
als ursprünglich geplant. Wie kann man die Welt erleben und erkunden,
wenn man keine Lebenszeit dafür zur Verfügung hat? Wir haben
das Unmögliche versucht. Nun steht auf den letzten Abschnitten
dieser Reise weniger Reisen als ernsthaftes Segeln auf dem Programm.
|
 |
Die ambitionierte Route unserer Reise abseits der üblichen
Segelrouten, um die berühmtesten Kaps dieser Welt und außerhalb
der idealen Saison hat ihren Preis. In diesem Moment ist es das Wetter,
welches uns bremst. Nur noch rund 1000 nm trennen uns von unserem nächsten
Zwischenziel Cape Town, SA. Der südliche Sommer geht seinem Ende
entgegen und die Anzahl und Frequenz der Kaltfronten der Westwind-Drift
aus dem Southern Ocean nimmt zu. Ja, es wird knapp. Trotzdem versuchen
wir einen klaren Kopf und die notwendige Ruhe für sichere und
vernünftige seemännische Entscheidungen zu bewahren. |
 |
Es liegt in der Natur einer Reise wie dieser, dass
in jeder Verzögerung auch eine Bereicherung liegt. Durch die starken
Südwinde an unseren Ankerplatz vor der Küste von Mozambique
gefesselt, lernten wir eine Gruppe von Südafrikanern kennen, die
hier ein Urlaubsresort mit luxuriöser Lodge eröffnet haben
(www.deepblueadventures.co.za). Wir hatten die Ehre als erste Gäste
eingeladen zu werden. Wir bedanken uns bei A.J., Karin, Jean, Babet
und Wilhelm. Fluglehrer Ben, Neil und Karen, Ausstatter und Organisator
für Jagdsafaris in Afrika (www.nbsafaris.co.za), welche unsere
illustre Runde komplettierten. |
 |
|
 |
 |
Lodge bei Bazaruto |
|
 |
Das ist es, was Afrika ausmacht. Wir dürfen
leben und erleben, was die meisten Menschen nur aus Romanen oder
Kino kennen. Wieder einmal kann dieser Bericht nur ein untauglicher
Versuch sein, Menschen die nicht dabei waren zu vermitteln, wie
unser Leben durch diese Reise bereichert wird. Ein Geschenk,
welches alle Anstrengungen vergessen lässt. |
 |
|

|
|